Monobildverfahren

Mit Ausnahme der Region Osnabrück-Oldenburg kommt das reine Monobildverfahren bei der Polizei in Niedersachsen eher selten zur Anwendung. Eine Kombination zwischen Mehrbildaufnahmen und dem Monobildverfahren wird schon eher angewandt. Das Monobildverfahren kommt hauptsächlich dann zur Anwendung, wenn der eigentliche Unfallstellenbereich, der durch Mehrbildaufnahmen erfasst wurde, erweitert werden soll (z.B. eine Kurve vor der Unfallstelle) und dieser Streckenabschnitt arm an Spuren und Fahrbahnmarkierungen ist. Zur Vorbereitung gehört es, dass die Spuren, Fahrzeugendstände bzw. -endlagen markiert sind. Unfallbeteiligte Fahrzeuge müssen zuvor aus dem Aufnahmebereich entfernt werden, da nur Flächen auf einer Ebene (hier Fahrbahn) ausgewertet werden können.
Auf der Fahrbahn werden in regelmäßigen Abständen von ca. 6 bis 10 Meter (abhängig von der Aufnahmehöhe) beidseitig und höhengleich am Fahrbahnrand Kreuze aufgezeichnet. Diese Kreuze werden fortlaufend durchnummeriert (z.B. rechtsseitig gerade Zahlen und linksseitig ungerade Zahlen). Die Kreuze bilden die Eckpunkte der Messraster.

Aufbau einer Monobildmeßstrecke

Anschließend werden alle Abstände der Kreuze, die zu einem Messraster gehören, untereinander (auch diagonal -ähnlich dem Vermessen des Startvierecks beim Mehrbildverfahren-) ausgemessen.

Diese Messraster werden nun abfotografiert. Die Aufnahme wird von einem erhöhten Standort aus (z.B. Leiter) von der Fahrbahnmitte heraus gemacht. Die Aufnahme hat so zu erfolgen, dass die beiden vorderen Eckpunkte des Messrasters (Kreuze) noch soeben im Vordergrund auf dem Foto abgebildet werden. Gegenaufnahmen sind nicht erforderlich, aber ratsam.

Vor- und Nachteile:

Nachteile gegenüber dem Mehrbildverfahren:
- erhöhter Messaufwand, da jedes Messfeld ausgemessen werden muss
- Bereiche außerhalb der Messfelder können nicht ausgewertet werden
- Höhenpunkte können nicht berücksichtigt werden
- durch die Entzerrung etwas ungenauer

Vorteile gegenüber dem Mehrbildverfahren:
- weniger Bildmaterial
- schnellere Auswertung

Verknüpfung von Mehrbild- und Monobildrastern:

Wie anfangs erwähnt, spielt mit Ausnahmen das Monobildverfahren in Niedersachsen eine untergeordnete Rolle und kommt eher in Verbindung mit der Mehrbildaufnahme zum Tragen. Doch wie verknüpfe ich beide Aufnahmeverfahren vor Ort miteinander?

Auf der Grafik sehen wir das uns bekannte Phidias-Startviereck 1 - 4 (blau markiert). Dieses wird wie bereits oben unter dem Abschnitt "Phidias" beschrieben vermessen und von allen vier Ecken ausfotografiert. Rechts neben dem Phidias-Startviereck schließt sich direkt ein Monobild-Messraster an (rot), Hierbei werden die Punkte 3 und 4 des Phidias-Startvierecks mit in das Monobild-Raster einbezogen und bilden bereits die ersten Punkte für das Monobild-Messraster. Das Monobild-Messfeld ergibt sich also aus zwei Punkten des Startvierecks und zwei neuen Punkten 6 und 7. Dieses Monobild-Raster wird nun wie unter dem Abschnitt "Monobild" beschrieben abfotografiert und vermessen. An dieses Messfeld können sich beliebig viele Messfelder anschließen.

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