Stereomessverfahren:

Mitte der 60er-Jahre wurde in Niedersachsen das Stereomessverfahren eingeführt. An den Standorten der Verkehrsunfalldienste der Polizeidirektionen Hannover, Hildesheim und Braunschweig standen Fahrzeuge (VW LT) mit Hubdach zur Verfügung. In diesen Fahrzeugen waren auf einem ausfahrbaren Basisrohr zwei Zeiss-Stereomesskammern in einem Abstand von 120 cm installiert. Aufgrund des Abstandmaßes zueinander nannte man die Messkammern SMK 120. Die Messkammern wurden mit lichtempfindlichen Glasplatten bestückt und dann zeitgleich belichtet. Die Blende war vorgegeben. Lediglich auf die Verschlusszeit hatte man als Fotograf Einfluss. Aufgrund der perspektivischen Aufnahmen konnte der Auswerter beim Polizeiamt für Technik und Beschaffung in Wennigsen die einzelnen Punkte der ihm dreidimensionalen vorliegenden Unfallstelle (oder auch eines Tatortes) im Auswertegerät anvisieren und diese Punkte und Linien mit einem Zeichengerät abfahren. Diese Punkte und Linien wurden auf einen Zeichenplotter übertragen, so dass zunächst eine Rohskizze entstand. Anhand dieser Rohskizze wurde in Handarbeit eine Maßstabsskizze gefertigt. So in Kurzform das Stereomessverfahren, dass in Niedersachsen Ende der 90er Jahre eingestellt und durch das Phidias-Verfahren abgelöst wurde.

Die Bilder zeigen den bereits ausgesonderten Stereomesswagen des Verkehrsunfalldienstes Hannover im Einsatz und eine Unfallskizze, die anhand von Stereomessaufnahmen erstellt wurde.

Maßstabsskizze einer Stereomeß-Auswertung

Stereomeßbilder

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