Charakteristik :

Zwei Fahrzeuge mit sich in großer Spanne bewegenden Eigengeschwindigkeiten kollidieren, wobei sich der Winkel zwischen ihren Längsachsen und vor allem zwischen den Bewegungsrichtungen ihrer Fahrzeugschwerpunkte in einem Bereich von 200 bis 160 Grad bewegen mag. Durch die Kollision ergeben sich zwangsläufig mehr oder weniger große kollisionsbedingte Richtungsänderungen der Fahrzeugbewegungen.

Ursachen für diese Unfallart können sein:

  • Vorrangsverletzungen beim Abbiegen und an Ausfahrten

  • Vorfahrtsverletzungen an Kreuzungen und Einmündungen

  • Wenden auf der Fahrbahn

Unfalltypische Spuren :

In der Einleitungsphase erkennt häufig ein Unfallbeteiligter die drohende Gefahr und leitet als Reaktion eine Vollbremsung ein. Zuvor kann es durch diesen Beteiligten zu einer Ausweichlenkbewegung kommen, meist nach links. Der Unfallgegner reagiert kaum auf die Situation, da dieser die Gefahr noch nicht erkannt hat oder aufgrund einer Schreckreaktion die falschen Maßnahmen trifft, so dass er im Gefahrenbereich verweilt, anstatt durch starkes Beschleunigen versucht, diesen zu räumen. Dadurch werden wir in dieser Unfallphase lediglich Brems-/ Blockierspuren vorfinden.

Im weiteren Verlauf kommt es zur Kollision beider Fahrzeuge, wobei das eine Fahrzeug mit dem Frontbereich in die Seite des anderen Fahrzeuges stößt. Unstetigkeiten innerhalb einer sonst gleichmäßig verlaufenden Blockierspur sind in Form von Spurenknicke, Spurenverdickungen, Spurenunterbrechungen oder Verstärkungen der Intensität festzustellen. Schlagspuren in der Fahrbahndecke sind die Folge von kollisionsbedingtem Bodenkontakt der Fahrzeuge. Auch sind im Bereich der Kollisionsstelle, je nach Fahrzeugstellung, Radierspuren (Druckspuren) auf der Fahrbahn erkennbar.

Bei hohen Aufprallgeschwindigkeiten lösen sich die Fahrzeuge voneinander und schleudern unkontrolliert in verschiedene Richtungen, wobei es zuvor zu einer Richtungsänderung gegenüber der Ausgangsfahrtrichtung kommt. Durch den Rotationsschleuder vorgang zeichnen sich häufig Schleuderspuren auf der Fahrbahn ab, die teilweise jedoch erst weit hinter der Kollisionsstelle beginnen können, da einzelne Räder durch den Zusammenprall abgehoben bzw. entlastet werden und hierdurch kein ausreichender Bodenkontakt zustande kommt.

Typische Verletzungsbilder der Insassen :

im vom Seitenaufprall betroffenem Fahrzeug:

Stirnverletzungen, Glassplitterverletzungen einer Gesichtshälfte, Wirbelverletzungen, einseitige Brustkorbprellung mit Rippenbrüchen, einseitiger Schlüsselbeinbruch, einseitige Beckenringsprengung mit Scharmbein- Sitzbein- und Darmbeinfraktur, Wundtaschen an der Außenseite des stoßnahen Beines mit Prellmarken und Schürfungen übersäter Haut, Ober- und Unterschenkelfrakturen.

im vom Frontalaufprall betroffenem Fahrzeug:

siehe die Verletzungsbilder beim Frontalzusammenstoß (vorheriger Absatz)

.

.

nächste Seite: Auffahrunfall