Unfälle unter Beteiligung von Lkw :

Charakteristik :

Diese Unfallart kommt natürlich in allen vorausgegangenen Unfallabläufen (Frontal- und Seitenkollisionen, Auffahr- und Alleinunfälle) vor, nur das bei Unfällen unter Beteiligung eines Lkw zum Teil extreme Massenunterschiede der miteinander kollidierenden Fahrzeuge auftreten.

Unfalltypische Spuren :

Hieraus ergibt sich, das der Lkw durch die Kollision gar nicht oder nur gering in seiner Bewegungsrichtung abweicht, der Kollisionsgegner hingegen regelrecht aus der Bahn gestoßen wird. Dies hat zur Folge, dass die gezeichneten Spuren meist vom massenärmeren Fahrzeug stammen. Durch die plötzliche Richtungsänderung und anstoßbedingte Beschleunigung zeichnen sich Radierspuren ab.

Auch sind häufig massive Schlag- und Kratzspuren erkennbar, da das leichtere Fahrzeug nach unten gedrückt wird und die Bodengruppen Fahrbahnkontakt erhalten. Ist vom Lkw-Fahrer eine Vollbremsung vor der Kollision eingeleitet worden, so werden teilweise intensive Blockierspuren festzustellen sein. Häufig müssen diese, je nach Bremskraftverteilung des Lkw, den Rädern der Hinterachse zugeordnet werden, da bei einer Bremsung nur diese Räder blockieren. Technische Mängel an der Bremsanlage sind bei Lkw häufiger anzutreffen als bei Pkw, so dass bei Nichtvorhandensein von Bremsspuren ein Verdachtsmoment hinsichtlich eines Defekts gegeben ist. Ansonsten gelten die bereits genannten Gesichtspunkte zur Spuren zeichnung und zu den Verletzungsbildern der vorausgegangenen Unfallarten.

War zum Unfallzeitpunkt im Lkw eine Tachografenscheibe (Schaublatt) eingelegt, so ist diese zu entnehmen und sicherzustellen. Teilweise treten kollisionsbedingte Erschütterungen im Aufzeichnungsgerät auf, so dass durch den Querausschlag die genaue Kollisionsgeschwindigkeit des Lkw herausgelesen werden kann.

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