Charakteristik und unfalltypische Spuren :

Hauptunfallursache bei den häufig auftretenden Zweirad-Alleinunfällen ist Überschreitung der Kurvengrenzgeschwindigkeit, aber auch Überschätzung der eigenen fahrerischen Fähigkeiten, insbesondere beim Befahren einer Kurve. Dabei sind Stürze von Radfahrern ohne Fremdeinwirkung meist auf alkoholische Beeinflussung des Fahrers zurückzuführen.

Spuren auf der Fahrbahn werden bei diesen Unfallabläufen selten zu finden sein.

Neben den Kratzspuren des Fahrzeuges und den Schleifspuren der Aufsassen bzw. der mitgeführten Gegenstände sind Driftspuren meist nicht zu finden. Sollten Reifenspuren in Kurvenbereichen zu finden sein, so könnte dies ein Hinweis auf einen Bremsvorgang sein, der eventuell zum Sturz führte, da schon bereits kurzzeitiges Blockieren der Räder am Zweirad zum Umstürzen führen kann.

Bei sehr hohen Geschwindigkeiten kann es beim Krad zum sogenannten Fahrwerkspendeln kommen (nicht vergleichbar mit dem Lenkerflattern bei niedrigen Geschwindigkeiten). Dieser Effekt führt innerhalb kürzester Zeit zum Sturz. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten sind entsprechend sehr lange Auslaufstrecken bzw. sehr hohe Anprallgeschwindigkeiten gegen ortsfeste Gegenstände festzustellen. Bei diesen Pendelbewegungen treten teilweise so hohe Fahrzeugquerbewegungen auf, dass die Zweiradreifen sinusförmige Driftspuren zeichnen können, die aufgrund der hohen Geschwindigkeit weit vor der Sturzstelle zu finden sind.

Typische Verletzungsbilder des Fahrer / Sozius :

Leber- und Milzverletzungen mit massiven Bauchblutungen beim Sturz in die Lenkstange, je nach Bekleidung und Rutschlänge extreme Schürfungen bis in die Muskulatur und auf die Knochen, trotz Helmschutz schwere Schädel-Hirn-Verletzungen, Schädel- und Halswirbelverletzungen beim Aufprall des Kopfes auf die Fahrbahn, schwerste Verletzungen an allen Körperteilen durch den Aufprall an ortsfeste Gegenstände (Befestigungspfosten der Schutzplanke, Verkehrsschilder, u. ä.) und die sonstigen Verletzungen wie Brüche, Platzwunden, usw.

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